Jobstudie 2023: Wechselbereitschaft auf Rekordniveau
Ernst & Young GmbH, 2023, 21 Seiten, Deutsch
Bewertung
Die Studie beleuchtet die hohe Wechselbereitschaft der Arbeitnehmer:innen und nennt Gründe dafür.
Untersuchte Fragestellung
Die Studie untersucht das Verhältnis von Mitarbeiter:innen zu ihrem Arbeitgeber und welche Faktoren die Wechselbereitschaft der Arbeitnehmer:innen beeinflussen.
Inhalte/Trends
Derzeit sucht mehr als jede und jeder Vierte aktiv oder gelegentlich nach einer neuen Stelle. 37 % geben an, interessiert zu sein, wenn sich etwas Passendes ergebe. Nur etwas 37 % gibt an, sich nicht mit einem neuen Job zu beschäftigen.
Drei von vier Arbeitnehmer:innen haben schon einmal den Job gewechselt. Mehr als ein Drittel der Befragten erklärte, dies wegen zu niedriger Bezahlung getan zu haben. Aus Unzufriedenheit mit ihrer Chefin oder ihrem Chef haben 29 % der Angestellten schon einmal ihrem Arbeitgeber den Rücken gekehrt. Weitere Gründe sind – eine schlechte Unternehmenskultur (23 %), eine interessante Position bei einer anderen Firma (22 %), private Gründe (19 %) und eine zu hohe Arbeitsbelastung (18 %).
Vor allem bei jungen Angestellten spielt das Führungsverhalten der Vorgesetzten eine wichtige Rolle. So gaben 32,4 % der Befragten im Alter von 21 bis 35 Jahren an, in ihrem kurzen Berufsleben schon einmal aus Unzufriedenheit über das Verhalten ihrer Chefin oder ihres Chefs gekündigt zu haben. In der Altersgruppe der 51- bis 65-Jährigen sind es mit 27,8 % weniger – und das, obwohl diese Arbeitnehmer:innen schon deutlich länger beruflich tätig sind. Auch bei der Bezahlung lassen sich Generationsunterschiede feststellen. 41,4 % der jungen Mitarbeiter:innen sagen, dass sie wegen zu geringer Bezahlung wechselten. Bei den Beschäftigten mittleren Alters sind es 37 %, in der Gruppe der ältesten Arbeitnehmer nur 26 %.
Nur noch etwas mehr als jeder Drittel schätzt seinen Job als sehr sicher ein. Nur noch 13 % der Befragten sagen von sich, sich mit ihrem Unternehmen sehr eng verbunden zu fühlen. Immer mehr Mitarbeiter:innen sehen sich aktuell perspektivisch bei einem neuen Arbeitgeber (19 %).
Bei Arbeitnehmer:innen stehen Modelle, wie beispielsweise die Vier-Tage-Woche, Teilzeitmöglichkeiten oder Gleitarbeitszeit schon jetzt hoch im Kurs. 63 % der Befragten sagen, dass flexible Arbeitszeitmodelle ein Benefit sind, den Arbeitgeber anbieten sollten. Dahinter folgen Überstundenkompensation (58 %) sowie Weiterbildungsmöglichkeiten (57 %). An Bedeutung verlieren dagegen Leistungen wie Firmenwagen, den sich nur noch jede beziehungsweise jeder fünfte Befragte (20 %) wünscht oder kostenfreie Snacks im Büro, die sich weniger als ein Drittel (31 %) wünscht.
Geltungsbereich
Befragung von 1.555 Beschäftigten in Deutschland.
Link zur Studie
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