Workforce Ambidexterity
Kienbaum, Instituts für Employability und Beschäftigung, 2021, 37 Seiten
Deutsch
Bewertung
Die Studie zeigt die Notwendigkeit einer strategischen Workforce Transformation mit einhergehender Bedarfsanalyse auf und liefert Implikationen und Empfehlungen.
Untersuchte Fragestellung
Die Studienteilnehmer wurden zur Bedeutung von Automatisierung und Digitalisierung für die Entwicklung ihrer Workforce befragt.
Inhalte/Trends
Die befragten Unternehmen sehen Berufe im Bereich qualifizierter Sachbearbeitung und Basic Administration stärker von Automatisierung betroffen als physische Arbeit in Produktion und Fertigung. Die Mehrheit der Organisationen erwartet in den kommenden 5-10 Jahren quantitative Beschäftigungseffekte, die die Verteilung von Low-, Medium- und High-skilled-Profilen ihrer Workforce verändern werden. Die technologischen Treiber hinter den erwarteten quantitativen Beschäftigungseffekten sind vornehmlich künstliche Intelligenz (60 %) und Robotik (50 %). Die Ergebnisse demonstrieren, dass quantitative Beschäftigungseffekte nicht nur in Routinetätigkeiten im Low-skilled-Segment, sondern vor allem auch im Medium-skilled-Segment erwartet werden. Im Low-skilled-Segment erwarten 50 % der befragten Unternehmen eine Abnahme und im Medium-skilled-Segment erwarten sogar 65 % eine Abnahme der Jobs. Im High-skilled-Segment erwartet kaum ein Unternehmen eine Abnahme der Jobs, vielmehr sehen 60 % der Unternehmen einem Wachstum an High-skilled-Jobs entgegen. Es wird ein gesteigerter Bedarf an High-skilled-Profilen im Bereich IT und Daten erwartet. Die befragten Unternehmen wollen den erwarteten Beschäftigungseffekten insbesondere mit Weiterbildung und Qualifizierung begegnen. Nicht alle Profile können jedoch weitergebildet werden. Zukunftskompetenzen reflektieren die Nachfrage nach hochqualifizierten Arbeitskräften (high-skilled). Personalabbau als Maßnahme wird weniger adressiert. Viele Fallstudien deuten an, dass diese Maßnahme unvermeidbar ist, da es zwangsläufig Anforderungsprofile geben wird, die durch die Digitalisierung obsolet werden und deren Stelleninhaber nur schwer in andere Anforderungssegmente zu qualifizieren sind. Mindset und überfachliche Kompetenzen, wie lebenslanges Lernen/Lernagilität, Veränderungsfähigkeit, Digital- und Datenkompetenz sind entscheidend für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen.
Geltungsbereich
Für die Befragung wurden qualitative Fallstudien mit ausgewählten Branchenexperten (Entscheider aus Konzernen und mittelständischen Unternehmen) geführt.