Women-on-Board-Index 185 – Studie 2024
FidAR e. V., 2024, Deutsch
Bewertung
Die Studie „Women-on-Board-Index 185“ bietet eine umfassende Analyse des Frauenanteils in den Führungsgremien deutscher börsennotierter Unternehmen.
Untersuchte Fragestellung
Wie hat sich der Frauenanteil in den Aufsichtsräten und Vorständen börsennotierter Unternehmen in Deutschland entwickelt? Welche Fortschritte sind durch gesetzliche Quotenregelungen erkennbar, und wo bestehen weiterhin strukturelle Defizite?
Inhalte/Trends
Die Studie zeigt, dass der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der untersuchten Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen ist und nun bei 37,3 % liegt. Damit wird die gesetzliche Mindestquote von 30 % deutlich übertroffen, und immer mehr Unternehmen erreichen inzwischen einen Frauenanteil von 40 % und mehr. Dennoch gibt es nach wie vor Unternehmen, die die Mindestquote nur knapp erfüllen.
In den Vorständen bleibt der Frauenanteil mit 19,3 % jedoch weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Besonders kritisch ist, dass immer noch 41 Unternehmen kein einziges weibliches Vorstandsmitglied haben. Darüber hinaus setzen 23 Unternehmen nach wie vor eine „Zielgröße Null“ für den Frauenanteil im Vorstand, planen also bewusst keine Frauen in Führungspositionen. Dies zeigt, dass es trotz gesetzlicher Vorgaben immer noch Unternehmen gibt, die sich nicht aktiv für eine gleichmäßigere Besetzung von Führungspositionen einsetzen.
Auch Branchenunterschiede werden in der Studie deutlich. Während einige Unternehmen wie Puma oder Beiersdorf einen hohen Frauenanteil in ihren Führungsgremien aufweisen, bleiben vor allem die Automobil- und die Industriebranche weit hinter den Erwartungen zurück. Die Unternehmen dieser Branchen weisen nach wie vor einen geringen Frauenanteil in den Vorständen auf und tun sich schwer, weibliche Führungskräfte in höhere Positionen zu bringen.
Ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung des Frauenanteils in Führungspositionen sind gesetzliche Regelungen. Während die Einführung einer Geschlechterquote in Aufsichtsräten zu messbaren Fortschritten geführt hat, bleibt der Einfluss auf Vorstandspositionen begrenzt. Die verpflichtende Mindestbeteiligung von Frauen in Aufsichtsräten, die ab 2021 für bestimmte Unternehmen gelten soll, zeigt noch keine durchgreifende Wirkung. Ohne zusätzliche Maßnahmen bleibt das Wachstumspotenzial in diesem Bereich begrenzt.
Geltungsbereich
Die Studie „Women-on-Board-Index 185“ analysiert 185 börsennotierte Unternehmen in Deutschland, darunter DAX-, MDAX- und SDAX-Unternehmen sowie weitere börsennotierte Unternehmen mit Sitz in Deutschland.
Link zur Studie
Spotlight HR-Studien abonnieren
Weitere Leistungen
HRblue Website ❘ Vakanz-Anfrage ❘ Spotlight HR-Studien | HR Stellenangebote
Executive Search ❘ Professional Search ❘ HR Interim Management