Whitepaper: So arbeitet Deutschland 2021 – Edition 8
SThree und YouGov, 2021, 13 Seiten, Deutsch
Bewertung
Die Studie liefert ein repräsentatives Stimmungsbild für die arbeitende Bevölkerung in Deutschland.
Untersuchte Fragestellung
Die Teilnehmer wurden nach verschiedenen Aspekten der aktuellen Arbeitswelt sowie ihren Wünschen befragt.
Inhalte/Trends
Jeweils ein Viertel der Befragten sagt, die Nationalität und die soziale Herkunft hemmen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Dass allein der Bildungsabschluss über die Jobaussichten entscheidet, glaubt ein Viertel. 34 % der Befragten sieht den Staat in der Bringschuld und fordert eine verstärkte Unterstützung von Kindern aus sozial schwachen Familien Eine altersunabhängige Förderung oder mehr Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern wünschen sich jeweils 14 %. Dabei sehen in puncto Gleichberechtigung doppelt so viele Frauen wie Männer Handlungsbedarf. Während der Pandemie hatte bei einer Mehrheit der Befragten der Schutz der Mitarbeiter im Unternehmen oberste Priorität. Dennoch gab jeder Vierte an, die Corona-Schutzmaßnahmen wurden teilweise, schleppend oder gar nicht umgesetzt. Angebote wie Home-Office, Corona-Tests oder individuelle Regelungen für Eltern zeigen sich klar als ein Privileg der Besserverdienenden. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, auf welche Berufsgruppen es in Krisenzeiten wirklich ankommt. So sagen 37 % der Befragten, dass die Bedeutung von Arbeit im Gesundheits- und Pflegebereich größer geworden ist. Ebenso ist die Bedeutung systemrelevanter Arbeit gestiegen. Auf die persönlichen Umstände bezogen sagt ein Viertel der Befragten, die Pandemie habe ihnen klar gemacht: Arbeit muss vorwiegend die Existenz sichern können. Dennoch sehen besonders Jüngere in der Krise die Chance, sich mit der Sinnsuche im Job auseinanderzusetzen. Knapp ein Fünftel gibt allerdings an, ein Corporate Purpose sei reines Marketing und er spiele für fast die Hälfte bezüglich der Arbeitgeberwahl keine Rolle. Laut Studie liegen die Top 3 der sinnstiftenden Wirkungsbereiche für Unternehmen in der Bewältigung sozialer (23 %), gesundheitlicher (17 %) sowie ökologischer Herausforderungen (15 %). Für 61 % der Befragten, die studieren, ist das Gehalt für eine langfristige Unternehmensbindung ausschlaggebend. Des Weiteren zeigt die Studie, dass die Wertschätzung gegenüber dem Einzelnen sowie die Vereinbarkeit des Privaten mit dem Beruf entscheidend für die Arbeitgeberwahl ist. Dies scheinen die Vorgesetzten bereits erkannt zu haben und kümmern sich laut 35 % der Befragten um eine angemessene Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben, zeigen Wertschätzung gegenüber dem Einzelnen (29 %) und ermöglichen agile Arbeitsstrukturen durch Flexibilität von Arbeitszeit und -ort (26 %). Trotzdem sagt ein Viertel der Befragten (25 %), ihr Arbeitgeber führe keine Maßnahmen zur Personalbindung durch. Ein Drittel der Befragten sagt, sie könnten sich für einen Wechsel erwärmen, wenn er mit deutlichen Gehaltsverbesserungen verbunden ist. Für 23 % müssten die Kosten der Weiterbildung übernommen werden und für 20 % sollte der Vereinbarkeit von Privatem und Beruflichem nichts im Wege stehen. 20 % haben ihren Traumberuf bereits gefunden und können sich keinen Wechsel in ein anders Berufsfeld vorstellen.
Geltungsbereich
Für die Studie wurden mehr als 2.000 Menschen aus Deutschland befragt.