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Lebenslauf erstellen

Einen Lebenslauf erstellen  – wie geht das? Der Lebenslauf – auch Curriculum Vitae (CV) genannt – gibt Berufseinsteigern die Chance, die notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten, Berufserfahrungen und Abschlüsse für die gewünschte Stelle aufzuzeigen. Sie können mit einem überzeugenden Lebenslauf zeigen, dass sie hohe Anforderungen an Bewerbungsunterlagen haben und diese auch selbst erfüllen.

 

Der Lebenslauf als zentraler Bestandteil der Bewerbung

Der Lebenslauf gilt immer noch als wesentlicher Inhalt einer Bewerbung, auch wenn inzwischen verschiedene Medien dafür von den HR-Abteilungen akzeptiert werden. Daneben gehören zu den Bewerbungsunterlagen die (Arbeits-)Zeugnisse, Bescheinigungen über Fortbildungen, Referenzen und mit tendenziell abnehmender Bedeutung ein Anschreiben. Der Lebenslauf zeigt persönliche Daten, Qualifikationen, Fähigkeiten sowie Bildungsgrad und Berufserfahrung. Er gibt den Lesern im Recruiting einen schnellen Überblick über die Bewerbung und ist für die Vorentscheidung, ob jemand für die ausgeschriebene Stelle interessant erscheint oder nicht, oft ausschlaggebend. Denn wird die erste Hürde nicht genommen, kommt es zur Absage nach Lebenslauf-Check und der Bewerbungsprozess ist bereits hier zu Ende.

Ziel des Lebenslaufs ist es daher: Den zukünftigen Arbeitgeber optisch und inhaltlich von sich zu überzeugen.

 

Tabellarischer Lebenslauf

In Deutschland wird heute vorwiegend ein elektronisch geschriebener tabellarischer Lebenslauf erwartet, da er übersichtlich und gut auswertbar ist. Meistens besteht ein tabellarischer Lebenslauf aus zwei Spalten, in denen zum einen die Zeiträume und zum anderen die schulischen und beruflichen Stationen beschrieben werden. Und das in umgekehrt chronologischer Reihenfolge: Zuerst wird die aktuelle Position genannt und dann die vorherige. In übersichtlicher Tabellenform stellt sich stichpunktartig Persönliches und Berufliches dar. Auf einen Blick und innerhalb kürzester Zeit ist das persönliche und berufliche Profil des Bewerbers zu erkennen.

 

Länge und Aufbau des Lebenslaufs: „So wenig wie möglich – so viel wie nötig.“

Die Länge hängt sicherlich mit der Dauer der bisherigen Berufserfahrung zusammen. Eine Faustformel ist eine Seite für 10 Jahre Berufserfahrung.

Je mehr berufliche Stationen, umso länger fällt in der Regel der Lebenslauf aus. Jedoch sollten 3 Seiten nicht überschritten werden. Für Berufseinsteiger gilt hier also: Max. 1 bis 2 Seiten sollten ausreichen.

Eine thematische Gliederung des Lebenslaufs nach bestimmten Kategorien könnte zum Beispiel so aussehen:

  • Persönliches: Name, Adresse, Kontaktdaten
  • Bildungsweg: Studium, Ausbildung, Schule
  • Berufserfahrung: Beruflicher Werdegang
  • Fortbildungen: Auslandsaufenthalte, relevante Weiterbildungen
  • Soziales Engagement: Ehrenamtliches, Projekte, Initiativen
  • Kenntnisse: Besondere Kenntnisse (unter anderem Sprach- und IT-Kenntnisse)
  • Ort, Datum, Unterschrift

Innerhalb der verschiedenen Kategorien (zum Beispiel Berufserfahrung) werden die Stationen antichronologisch aufgelistet, das heißt in umgekehrter Reihenfolge: die aktuelle berufliche Position zuerst, dann die davor und so weiter.

 

Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG):

Aufgrund des AGGs sind diese Angaben freiwillig:

  • Geburtsdatum, Geburtsort, Geschlecht, Religion
  • Bewerbungsfoto

 

Der Europäische Bildungspass (Europass) – Grenzenlos europaweit bewerben

Mit dem Europäischen Bildungspass sollen Bewerbungen international besser zu vergleichen sein. Ein einheitlicher Standard sorgt für höhere Transparenz und fördert die Mobilität von Jobsuchenden. Ein zentrales Dokument im Europass ist der Lebenslauf. Für eine internationale Bewerbung könnte eine Bewerbung über das Europass-Portal hilfreich sein.

 

CV-Parsing: Software sichtet den Lebenslauf

Zahlreiche Personalabteilungen lassen Bewerbungen durch sogenannte CV-Parser scannen. Im Rahmen des CV-Parsing wird dementsprechend die Syntax von Lebensläufen automatisiert analysiert. Hierbei handelt es sich um das Erkennen und die Übernahme der Fachbegriffe und Schlagwörter eines Lebenslaufs in das Bewerbermanagementsystem, wo sie dann weiterverarbeitet werden können.

Weiterhin wird der Lebenslauf von einem Softwareprogramm auf die Passgenauigkeit zur angebotenen Position im Unternehmen durchsucht. Daher sollten die Kenntnisse und Fähigkeiten im Lebenslauf in Anlehnung an die Begriffe in der Stellenbeschreibung benannt sein. Der Lebenslauf sollte so formatiert und übersichtlich sein, dass dieser gut von solch künstlicher Intelligenz ausgelesen werden kann. Inhaltliche Substanz geht hier über Kreativität.

 

Fazit: Einen Lebenslauf erstellen – hohe Relevanz dieses Dokuments

„Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance“ – das trifft oftmals auf persönliche Begegnungen im Privat- wie im Berufsleben zu. So auch auf den Lebenslauf. Dieses Dokument ist das Aushängeschild in den Bewerbungsunterlagen.

 

Tipps und besondere Hinweise

Prüfen Sie Ihren Lebenslauf auf Relevanz!
Vermittelt Ihr Lebenslauf beim schnellen Querlesen den gewünschten Eindruck über Ihre Eignung für die ausgeschriebene Stelle?
Der Lebenslauf wird vom Empfänger nämlich meist erstmal kursorisch gelesen. Innerhalb weniger Minuten verschaffen sich Recruiter einen Eindruck von der Bewerbung. Erfahrungen, Fähigkeiten und Qualifikationen werden mit den gewünschten des Jobprofils verglichen. Liegt hier eine hohe Übereinstimmung vor, ist dies die entscheidende Grundlage, um am weiteren Auswahlverfahren des Unternehmens teilzunehmen.

Lebenslauf erstellen: Passt Ihr Social Media Profil zum Lebenslauf?

Immer mehr Arbeitgeber prüfen das Social Media Profil von Bewerbern und verschaffen sich hier einen zusätzlichen Eindruck zur Person. Daher sollten Ihr Social Media Profil (Xing und/oder LinkedIn) und Ihr Lebenslauf-Dokument in den wesentlichen Punkten übereinstimmen. Inkonsistenzen werfen Fragen auf und generieren unnötigen Erklärungsbedarf.

AGG hin oder her

Auch wenn AGG-seitig ein Foto und einige persönlichen Angaben freiwillig sind, sollten Sie diesen Punkt für sich gezielt abwägen. Sollten Sie sich gegen ein Foto im Lebenslauf entscheiden, dann kann schon der Link zu einem Social Media-Profil, das normalerweise auch ein Foto enthält, den Unterschied machen. Eine Bewerbung wirkt mit Foto persönlicher.

 

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