Konstanzer Homeoffice-Studie
Universität Konstanz, 2024, Deutsch
Bewertung
Die Studie liefert Einblicke, um Entscheidungen über Homeoffice-Regelungen zu treffen, die die Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtigen und deren Gesundheit und Leistungsfähigkeit fördern.
Untersuchte Fragestellung
Die Studie untersucht die Einstellung von Mitarbeitenden, Führungskräften und Unternehmen zu mobilem Arbeiten und Homeoffice.
Inhalte/Trends
Die Studie zeigt, dass der Wunsch nach Homeoffice bei den Beschäftigten leicht rückläufig ist. Laut Umfrage würden sie gerne 2,64 Tage pro Woche im Homeoffice oder mobil arbeiten. Deutlich wird aber auch, dass es recht klare Unterschiede zwischen Mitarbeitenden mit Führungsverantwortung (2,47 Tage) und ohne (2,79 Tage) gibt. 73 % der Befragten wünschen sich hybrides Arbeiten, 18 % wollen ausschließlich von zu Hause arbeiten, 9 % nur vom Büro aus.
Deutliche Unterschiede bei der Einstellung zu Homeoffice-Regelungen und deren Auswirkungen treten bei den Mitarbeitenden mit und ohne Führungsverantwortung auf. So hält ein Drittel der Führungskräfte eine stärkere Präsenzpflicht für sinnvoll, während dies bei nur 19 % der Mitarbeitenden ohne Führungsverantwortung der Fall ist. Noch deutlicher wird der Unterschied bei der Wahrnehmung, ob effiziente Prozesse sichergestellt werden
können, was 31 % der Führungskräfte als kritisch betrachten gegenüber nur 15 % der Beschäftigten ohne Führungsverantwortung. Die Frage, ob die Kommunikation im mobilen Arbeiten leidet, sehen immerhin auch 31 % der Mitarbeitenden ohne Führungsverantwortung kritisch – bei den Führungskräften sind dies sogar 43 %.
Die Rückkehrpflicht ist erst von einem Fünftel der Firmen eingeführt und wirkt sich negativ auf die Belastung der Mitarbeitenden aus. Auch wenn aktuell suggeriert wird, dass viele Unternehmen eine stärkere Präsenzpflicht für die Mitarbeitenden eingeführt haben, ist dies nur bei einer Minderheit von 22 % der Unternehmen der Fall. Auf die selbsteingeschätzte Leistungsfähigkeit der Beschäftigten scheint dies nur einen geringen Einfluss zu haben, da sich diese für beide Gruppen kaum unterscheidet. Es wird aber deutlich, dass die Belastung und Erschöpfung bei Mitarbeitenden, die einer stärkeren Präsenzpflicht unterworfen sind, fast doppelt so hoch ist (21 % ohne Präsenzpflicht und 38 % mit Präsenzpflicht) als bei
Mitarbeitenden ohne Präsenzpflicht. Dies macht deutlich, dass besonders die Gesundheit und Belastungen der Mitarbeitenden bei der Entscheidung für mögliche Präsenzpflicht mit in den Blick genommen werden sollten.
Geltungsbereich
An der Studie haben 1.023 Personen teilgenommen. Darunter 476 Führungskräfte.
Link zur Studie
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