IW-Arbeitsmarktfortschreibung bis 2028
Institut der deutschen Wirtschaft (IW), 2025, Deutsch
Bewertung
Die IW-Arbeitsmarktfortschreibung bis 2028 liefert differenzierte Einblicke in die künftige Beschäftigungsentwicklung und die wachsende Fachkräftelücke.
Untersuchte Fragestellung
Wie entwickeln sich Beschäftigung und Fachkräftelücke in Deutschland bis 2028, wenn sich die Trends der letzten Jahre fortsetzen – und welche Berufsgruppen sind besonders betroffen?
Inhalte/Trends
Die IW-Arbeitsmarktfortschreibung bis 2028 zeigt, dass die Fachkräftelücke in Deutschland sich bis 2028 deutlich verschärfen wird. Während 2024 noch rund 487.000 Stellen unbesetzt blieben, könnte diese Zahl bis 2028 auf rund 768.000 steigen. Der Hauptgrund ist der demografische Wandel: Viele ältere Beschäftigte gehen in den Ruhestand, doch es fehlt an ausreichend qualifiziertem Nachwuchs.
Besonders betroffen sind Berufe in Verkauf, Kinderbetreuung, Sozialarbeit und Pflege. Allein im Verkauf wird ein Mangel von über 40.000 qualifizierten Fachkräften erwartet. In der Kindererziehung fehlen voraussichtlich rund 30.800, in der Sozialarbeit 26.000 und in der Gesundheits- und Krankenpflege über 21.000 Fachkräfte. Bei vielen dieser Berufe wirkt sich der Personalmangel auch auf andere Bereiche der Gesellschaft aus – etwa wenn fehlende Kita-Plätze verhindern, dass Eltern ihre Arbeitszeit erhöhen können.
Gleichzeitig wächst in einigen Bereichen die Beschäftigung stark:
- Kinderbetreuung: +143.000 neue Stellen bis 2028
- IT-Berufe: +26 % Beschäftigungswachstum
- Gesundheits- und Sozialberufe: deutliche Zuwächse
Dagegen sinkt die Zahl der Beschäftigten in einigen klassischen Ausbildungsberufen, etwa in Metallberufen (–161.200 Stellen) und bei Bankkaufleuten (–56.300). Gründe sind Automatisierung, Filialschließungen und fehlender Nachwuchs.
Das IW empfiehlt, die Berufsorientierung an Schulen auszubauen, Weiterbildungsangebote auszurichten und Anreize für längere Erwerbstätigkeit zu schaffen. Auch die qualifizierte Zuwanderung müsse gestärkt werden – mit schnelleren Anerkennungsverfahren und einer aktiven Willkommenskultur.
Geltungsbereich
Datenbasis für die IW-Arbeitsmarktfortschreibung bis 2028 sind Arbeitsmarkt- und Bevölkerungsdaten (2017–2023) sowie BA-Zahlen zu Stellen, Beschäftigten und Arbeitslosen. Analysiert wurden über 1.300 Berufe nach Region und Qualifikationsniveau.
Link zur Studie
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