HR-Report 2021 – New Work
Institut für Beschäftigungsfähigkeit und Employability (IBE), Hays, 36 Seiten, 2020,
Deutsch
Bewertung
Die Studie zeigt auf, welche New Work-Themen in Unternehmen mehr und welche weniger stark umgesetzt sind – inkl. Vorgehensweisen dem Ungleichgewicht entgegenzuwirken.
Untersuchte Fragestellung
Der HR-Report untersucht wie es um New Work in den Unternehmen steht und ob die Coronakrise an den Entwicklungen etwas geändert hat.
Inhalte/Trends
Die Realisierung von New Work in den Unternehmen ist vor allem bei denjenigen Themen weit fortgeschritten, die die Mitarbeitenden direkt betreffen. Dort, wo New Work die Organisationsstrukturen berühren würde, verläuft die Umsetzung deutlich zögerlicher. So sind die Arbeitszeiten bereits in vielen Unternehmen flexibel gestaltet. Auch projektbasierte und sinnstiftende Arbeit sind schon vielerorts stark ausgeprägt. Dagegen sind die „großen“ New-Work-Themen wie agile Organisation, veränderte Führung und neue Machtverteilung bisher nur zum Teil umgesetzt. Die Corona-Krise hat die zeitliche und örtliche Flexibilisierung der Arbeit nochmals vorangetrieben. Die Mehrheit der Befragten sieht bei den anderen Dimensionen von New Work keine Corona bedingten Veränderungen. Dies gilt insbesondere für veränderte Führungsstrukturen und neue Machtverteilungen, sie sind größtenteils konstant geblieben. Zwischen Mitarbeitenden die zeitlich oder örtlich flexibel arbeiten, und Mitarbeitenden, die dies nicht können, entsteht häufig Neid. Für viele Unternehmen wird das zu einem großen Spannungsfeld. Zudem entwickeln sich spürbare Konflikte zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften, die sich schwertun, konstruktiv mit flexibler Arbeit umzugehen. Die Führungskräfte ihrerseits haben nicht nur mit der flexibleren Arbeitsweise ihrer Mitarbeitenden zu kämpfen. Es fällt ihnen auch schwer, ihr Team in Entscheidungen einzubinden, Macht abzugeben und sinnvoll mit agilen Organisationsformen umzugehen. In der Langzeitbetrachtung bleibt das Thema Mitarbeiterbindung weiterhin das Top-HR-Thema. An Bedeutung gewonnen hat aufgrund des Corona-Effekts die Vorbereitung der Mitarbeitenden auf die digitale Transformation. Trotz der intensiven Diskussionen verharrt Diversity auch 2021 auf dem letzten Rang der wichtigsten Themen. Im Hinblick auf die Unternehmenskultur hat für die Befragten in diesem Jahr eine stärkere Mitarbeiterbeteiligung höchste. Ebenfalls weit oben stehen der aktive Umgang mit Veränderungen sowie die Übernahme von Verantwortung durch die Mitarbeitenden. Trotz der zunehmenden Digitalisierung spielt dagegen die intensive Vernetzung nach innen und außen nur eine marginale Rolle.
Geltungsbereich
1.046 Fach- und Führungskräfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden befragt.