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Global Gender Gap Report 2022

Weltwirtschaftsforum, 374 Seiten, 2022, Englisch

Bewertung

Die Studie bestätigt, dass die Coronapandemie die Gleichstellung der Geschlechter zurückgeworfen hat und nennt Gründe dafür.

Untersuchte Fragestellung

Der Global Gender Gap Report untersucht die globale Entwicklung der Gleichberechtigung und erstellt anhand von Indexpunkten ein Ranking.

Inhalte/Trends

Laut dem Globalen Gender Gap Report, hat die Coronapandemie die Welt in Bezug auf Geschlechtergleichstellung um eine Generation zurückgeworfen. Während der Krise haben unter anderem mehr Frauen ihre Arbeit verloren als Männer. Wenn die Entwicklung so langsam weitergehe wie bisher, dauere es laut Report noch 132 Jahre, bis der Graben zwischen den Geschlechtern überwunden sei.
Schon vor der Coronapandemie hat unbezahlte Arbeit bei Männern einen Anteil von 19 % ihrer Arbeitszeit ausgemacht, bei Frauen waren es dagegen 55 %. Nun hat sich die Ungleichheit weiter verschärft. Denn Aufgaben wie die Betreuung von Kindern während Schul- und Kindergartenschließungen fiel mehrheitlich auf Frauen zurück.
Die Ungleichheit ist im Arbeitsmarkt seit Beginn der Erhebungen 2006 nie größer gewesen als jetzt. Sowohl geopolitische Konflikte, als auch der Klimawandel, sowie die aktuelle Krise um die steigenden Lebenshaltungskosten treffen Frauen überproportional. Deutschland schneidet auf der Rangliste zur Geschlechtergleichstellung auf Platz 10 von 146 ab.
Die politische Teilhabe von Frauen in Deutschland wächst. Hierzu hat Altkanzlerin Angela Merkel maßgeblich beigetragen. Denn der Index berücksichtigt auch, wie viele Jahre ein Land von einer weiblichen Regierungschefin regiert wurde. Außerdem ist laut Report der Anteil von Frauen in Führungspositionen in den letzten 50 Jahren der vierthöchste in ganz Europa.
Der Bereich „Politik“ sieht also gut aus, auch in „Bildung“ hat Deutschland „hohe Paritätslevel“, rankt aber im Mittelfeld. Im Bereich „Gesundheit“ hat sich im Vergleich zum Vorjahr nichts geändert, der Report betrachtet hier unter anderem die Lebenserwartung. Beim Indikator für Lohngleichheit kommt Deutschland bei vergleichbarer Arbeit besonders schlecht weg: Platz 105 von 146 Ländern. Das durchschnittliche Jahresgehalt einer Frau liegt laut Daten des WEF knapp 16.000 Euro unter dem der Männer. Hinzu kommt, dass nur etwa 28,1 % der Führungspositionen in Deutschland mit Frauen besetzt sind.
Die größte Gleichberechtigung erreichen dem Bericht zufolge Island, Finnland, Norwegen, Neuseeland, Schweden. Schlusslicht ist Afghanistan.

Geltungsbereich

Der Global Gender Gap Report analysiert in 146 Ländern den Gender Gap in der Gleichstellung der Geschlechter.

 

Link zur Studie

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