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Fachkräfteengpässe und Zuwanderung aus Unternehmenssicht in Deutschland 2021

Bertelsmann Stiftung, 10 Seiten, 2021, Deutsch

 

Bewertung

Die Studie bestätigt die Verschärfung des Fachkräftemangels in Deutschland und benennt 3 Wirkungshebel, um die Fachkräftebasis strategisch zu sichern.

Untersuchte Fragestellung

Die Studienteilnehmer*innen wurden zu bestehenden Fachkräfteengpässen und der Rekrutierung ausländischer Fachkräfte befragt.

Inhalte/Trends

Laut Umfrageergebnissen gaben zwei Drittel an, dass bei ihnen momentan Fachkräfteengpässe bestehen. In dem Fachkräftemigrationsmonitor der Bertelsmann Stiftung von Ende 2020 hatte etwas mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen die Erwartung geäußert, dass ihnen in diesem Jahr Personal fehlen wird. Die Lage unterscheidet sich je nach Branche, Region, Berufsbild und Qualifikation. Insbesondere fällt auf, dass die Fachkräftelücke bei Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung am größten ist: 48 % der befragten Unternehmen berichten hier von einem Mangel, während nur 27 % über fehlende Akademiker*innen klagen. Mit Blick auf die Branchen zeigt sich, dass der Pflegebereich sowie der Gesundheitssektor insgesamt besonders stark vom Fachkräftemangel betroffen sind. Regional betrachtet, bestehen Engpässe in allen Bundesländern. Etwas stärker fallen sie in Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen aus, tendenziell weniger ausgeprägt sind sie in Berlin, Bremen und im Saarland. 67 % der befragten Unternehmen gehen davon aus, im kommenden Jahr über weniger Fachkräfte zu verfügen, als sie benötigen. Allerdings setzen nur 16 % der befragten Unternehmen auf die Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland. Eine viel größere Rolle spielen die Ausbildung im eigenen Betrieb, gute Modelle zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Zurückhaltung hat verschiedene Gründe. Am häufigsten führen die Unternehmen sprachliche Barrieren, die schwierige Einschätzung ausländischer Qualifikationen sowie falsche Vorstellungen der Bewerber*innen an. 57 % der befragten Unternehmen fänden es hilfreich, wenn es mehr transnationale Vereinbarungen zur Vermittlung oder Ausbildung von Fachkräften gäbe.

Geltungsbereich

Es wurden 7.500 Unternehmensentscheider*innen befragt.

Link zur Studie