Die 4-Tage-Woche in der deutschen Wirtschaft
Institut der deutschen Wirtschaft (IW), 2025, Deutsch
Bewertung
Die Studie: „Die 4-Tage-Woche in der deutschen Wirtschaft“ gibt einen systematischen und zugleich differenzierten Überblick über die Haltung deutscher Unternehmen zur 4-Tage-Woche.
Untersuchte Fragestellung
Wie stehen Unternehmen zur Einführung einer 4-Tage-Woche mit Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich, und welche betrieblichen, branchenspezifischen und gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen werden erwartet?
Inhalte/Trends
Die Studie „Die 4-Tage-Woche in der deutschen Wirtschaft“ zeigt, dass die 4-Tage-Woche bislang kein flächendeckendes Phänomen ist: Rund 80 % der Unternehmen setzen sich nicht mit dem Modell auseinander oder lehnen es ab. Lediglich 6,2 % der Betriebe testen oder praktizieren aktuell eine 4-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich. Überdurchschnittlich aufgeschlossen sind hochdigitalisierte Unternehmen (13,7 %), Kleinstbetriebe mit weniger als 10 Beschäftigten (6,4 %) und Handwerksbetriebe (9,1 %).
Zu den meistgenannten Vorteilen zählen die Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität (47 %), gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit (35 %), die Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (34 %) sowie eine leichtere Fachkräftegewinnung (31 %). Jedoch erwartet nur ein sehr kleiner Anteil (6 %) der Unternehmen, dass Produktivitätsgewinne die reduzierte Arbeitszeit ausgleichen könnten.
Demgegenüber stehen weit verbreitete Bedenken: 77 % der Unternehmen fürchten steigende Lohnkosten, 69 % sehen die Auftragsbearbeitung gefährdet, und 63 % erwarten zusätzlichen Personalbedarf. Knapp die Hälfte (47 %) bezweifelt die Realisierbarkeit des Modells im eigenen Unternehmen. Besonders zurückhaltend zeigen sich größere Unternehmen ab 250 Mitarbeitenden und Unternehmen in weniger digitalisierten Branchen.
Auf gesamtwirtschaftlicher Ebene rechnen 71 % der Unternehmen mit einem Rückgang des Arbeitsvolumens, 69 % mit negativen Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit und 60 % mit einem Rückgang des Wohlstands. Nur 6 % der Befragten sehen einen gesamtwirtschaftlichen Nutzen der 4-Tage-Woche. Zudem erwarten 70 % der Unternehmen zusätzliche Bürokratie im Falle einer gesetzlichen Umsetzung.
Die Studie: „Die 4-Tage-Woche in der deutschen Wirtschaft“ verdeutlicht, dass es starke Unterschiede je nach Branche, Betriebsgröße und Digitalisierungsgrad gibt – und dass eine flächendeckende Einführung in der aktuellen Ausgestaltung von der Mehrheit der Unternehmen skeptisch betrachtet wird.
Geltungsbereich
Die Studie: „Die 4-Tage-Woche in der deutschen Wirtschaft“ basiert auf einer repräsentativen Befragung von 823 Personalverantwortlichen und HR-Experten in Deutschland.
Link zur Studie
Spotlight HR-Studien abonnieren
Weitere Leistungen
HRblue Website ❘ Vakanz-Anfrage ❘ Spotlight HR-Studien | HR Stellenangebote
Executive Search ❘ Professional Search ❘ HR Interim Management