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Coronafolgen im Personalmanagement

Europäisches Management Institut e.V. Hochschule Hof, 59 Seiten, 2021,
Deutsch

Bewertung

Der Bericht liefert einen Überblick über die Folgen der Pandemie in den Unternehmen und zeigt auf, wie Unternehmensvertreter die zukünftige Entwicklung in Bezug auf „New Work“ einschätzen.

Untersuchte Fragestellung

Der Bericht untersucht die Folgen der Corona-Pandemie für Unternehmen mit einem Fokus auf die Auswirkungen auf das Personalmanagement sowie die Arbeitsorganisation.

Inhalte/Trends

Laut Befragungsergebnissen ging der Auftragseingang in den ersten 6 Monaten der Pandemie um durchschnittlich 20 % zurück, wobei es hier große Unterschiede gab. Während sich 25 % der befragten Unternehmen zu den Gewinnern der Pandemie zählen konnten stellte sich für 31 % der Unternehmen die Pandemie als ein wirtschaftlich „neutrales“ Ereignis dar. Demgegenüber wurden 44 % der Unternehmen von der Pandemie negativ getroffen. Wirtschaftliche Hilfen und Fördergelder wurden vor allem von den Unternehmen beantragt, die hart betroffen waren. Die Existenzgefährdung einiger Unternehmen wurde nicht ausschließlich auf Corona zurückgeführt, sondern die Studienteilnehmer waren sich durchaus bewusst, dass auch Managementfehler im Vorfeld zu diesen prekären Situationen geführt haben. Über 70 % der befragten Unternehmen beantragten Kurzarbeit für Teile Ihrer Belegschaft. Neben der Kurzarbeit wurde anfangs auch vermehrt auf einen Einstellungsstopp gesetzt. Insgesamt zeigen sich die Unternehmen sehr zufrieden mit ihrem eigenen Krisenmanagement. Die Entwicklung und Umsetzung der Hygienekonzepte erfolgten relativ schnell –je größer das Unternehmen, desto schneller ging es. Auch beim Thema „Home-Office“ tat sich viel: Während vor der Pandemie lediglich 8 % der Belegschaft das Home-Office (zeitweise) nutzten, befanden sich in der ersten Welle bereits knapp 40 % der Mitarbeiter im Home-Office. Die neue Arbeitsorganisation wird vielfach als New Work bezeichnet. Trotz der prinzipiell positiven Einstellung der Personalverantwortlichen werden hierzu auch Bedenken formuliert, dass eine verstärkte Heimarbeit und die damit verbundene fehlende persönliche Interaktion mit den Kollegen zu einer abnehmenden Identifikation mit den Unternehmen und zu einer höheren Fluktuation bei den Mitarbeitern führen könnte. Auch die rechtliche Anpassung von Arbeitsverhältnissen und die Vermeidung von Überforderung der Mitarbeiter im Home-Office werden als wesentliche Herausforderung genannt. Ein Missbrauch des Home-Office durch die Belegschaft wird hingegen kaum befürchtet, was von einem hohen Vertrauen gegenüber den eigenen Mitarbeitern zeugt. Insgesamt überwiegt bei den Befragten die positive Grundstimmung gegenüber New Work: Vor allem die erwartete Flexibilisierung der Arbeitszeitgestaltung und die weiter fortschreitende Digitalisierung in der Kommunikation werden aus Sicht der Personalverantwortlichen zu einer höheren Arbeitgeberattraktivität führen. Die Pandemie hat für neuen Schwung in den Unternehmen gesorgt und zahlreiche positive Impulse in der Arbeitsorganisation und im Personalmanagement gebracht, die es nun im Unternehmensalltag zu festigen gilt.

Geltungsbereich

An der Studie nahmen mehr als 50 Unternehmen verschiedener Branchen aus ganz Deutschland teil.

Link zur Studie