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Bertelsmann Studie: Teilzeit verliert, Zeitsouveränität gewinnt

Bertelsmann Stiftung, 2024, Deutsch

Bewertung

Die Bertelsmann Studie: “Teilzeit verliert, Zeitsouveränität gewinnt” beleuchtet die Präferenzen von Arbeitnehmern in Bezug auf Arbeitszeitmodelle und zeigt, dass flexible Arbeitsmodelle zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Untersuchte Fragestellung

Welche Arbeitszeitmodelle sind bei Arbeitnehmern in Deutschland besonders gefragt, und welche Rolle spielt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie?

Inhalte/Trends

Die Bertelsmann Studie: “Teilzeit verliert, Zeitsouveränität gewinnt” zeigt, dass reine Teilzeitstellen mit starren Arbeitszeiten weder bei Frauen noch bei Männern gefragt sind. Stattdessen bevorzugen viele flexible Arbeitszeitmodelle, die sowohl hinsichtlich der Stundenzahl als auch der täglichen Arbeitszeit Anpassungsmöglichkeiten bieten. Dies gilt besonders für Frauen: 50 % der befragten Frauen – unabhängig davon, ob sie Kinder haben oder nicht – favorisieren flexible Arbeitszeitmodelle. Lediglich 30 % der Befragten gaben an, eine Stelle mit festen Arbeitszeiten zu bevorzugen.

Die klassische Vollzeitstelle ist ebenfalls nicht die erste Wahl. 48,9 % der Frauen und 47,6 % der Männer bevorzugen Arbeitsplätze, die in Teilzeit oder Vollzeit flexibel ausgeübt werden können. Bei Frauen mit kleinen Kindern liegt die Präferenz für Vollzeitstellen sogar nur bei 21,3 %, während 38,1 % der Männer mit jüngeren Kindern Vollzeit bevorzugen. Dies deutet auf den Wunsch nach einer flexibleren Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit hin.

Besonders auffällig ist die Ablehnung von klassischen Teilzeitstellen. Nur 38,3 % der Mütter mit kleinen Kindern und lediglich 29,9 % der kinderlosen Frauen oder Mütter älterer Kinder befürworten reine Teilzeitstellen. Diese Ergebnisse zeigen, dass Mütter oft in der sogenannten “Teilzeitfalle” stecken, bei der sie aufgrund stereotyper Aufgabenverteilungen nur wenig berufliche Aufstiegschancen haben.

Auch flexible Arbeitszeiten ohne feste Kernzeiten werden von 45 % der befragten Frauen und Männer bevorzugt, während nur 24,8 % der Frauen und 29,2 % der Männer starre Arbeitszeiten als attraktiv empfinden. Familienfreundlichkeit ist ein weiterer Aspekt, der vor allem für Frauen mit kleinen Kindern (44,3 %) wichtig ist. Maßnahmen wie finanzielle Unterstützung für Kinderbetreuung oder Betreuungsplätze in Arbeitsplatznähe sind ebenfalls für viele Beschäftigte attraktiv.

Beschäftigte im Schichtdienst legen hingegen mehr Wert auf geregelte Arbeitszeiten und finden einen Betreuungsplatz in der Nähe des Arbeitsplatzes wichtig. Hier spielt flexible Zeitsouveränität eine geringere Rolle.

Geltungsbereich

Die Bertelsmann Studie: “Teilzeit verliert, Zeitsouveränität gewinnt” basiert auf einer Online-Befragung von 2.523 erwerbsfähigen Frauen und Männern im Alter von 18 bis 65 Jahren.

Link zur Studie

 

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